Absaugverrohrung und Stromverteilung

Nachdem ich nun die Absauganlage (Teil 1 / Teil 2) nebst den Blastgates gebaut habe, wird es nun Zeit die Absaugverrohrung in die Werkstatt einzubauen. Ich wollte nicht einfach die Rohre irgendwie an die Wand schrauben und zudem in dem Zug gleich die Elektrik mit erledigen. Also musste ein Kanal her, in den alles eingebaut wird. Glücklicherweise hat uns der Holzbastler in seinem Video dazu schon mal eine gute Anleitung gegeben.

Planung

Bei einem 50er Rohr was ich in den Kanal legen wollte, dachte ich das 7cm Innenmaß wohl reichen werden, auch die Kabel dort reinzulegen. Der Kanal selber sollte aus 16mm MDF bestehen. Die Höhe des Kanals habe ich auf 10cm festgelegt.

Diese Maße sind eher unpraktisch, daher will ich euch 2 Hinweise geben es besser zu machen:

  1. Ich wollte möglichst auf 90° Winkel bei der Verrohrung verzichten. In den Innnenecken sind 2×45° bei 7cm Innenmaß aber verdammt knapp. 8-9cm machen hier echt mehr Spaß. Zudem ist der Einbau von Steckdosen dann nicht mehr ganz so einfach, doch hierzu später mehr.
  2. Ich habe die Front von vorne auf die Seitenwände geschraubt, sprich in die Sägekante geschraubt. Das hält für einen Kabelkanal durchaus gut genug. Wer es richtig machen will, vergrößert die Seitenwände um die Brettstärke und setzt die Front zwischen die Seitenwände. Klar, man schraubt nun die die Sägekante der Front, aber die Schraube dient nur der Sicherung und hat keine tragende Funktion mehr (Wer jetzt nicht folgen konnte, ich geh gleich nochmal drauf ein).

Kleiner Tip: Ich habe mir die Platten im Baumarkt gleich schneiden lassen. Viele Baumärkte weigern sich aber, kleiner als 10cm zu schneiden. Müsst Ihr einfach mal fragen.

Aufbau

Um die Absaugverrohrung an der Wand zu befestigen eignen sich kleine Holzklötze ganz wunderbar. Diese werden gegen die Wand geschraubt, anschliessend die Bretter an die Klötze. Alternativ können auch Winkel verwendet werden, aber Holzklötze hat wohl jeder irgendwo in der Restmülltonne 😉 und sind (wie ich finde) viel leichter zu bearbeiten.

Befestigen der Seitenwände

Die Front der Absaugverrohrung lässt sich ganz simpel montieren, wenn man diese mit 2 Zwingen fixiert. Hier seht ihr es nochmal: Besser ist zwischen die Seitenwände setzen als von vorne drauf (Aber hält so auch).

Befestigen der Front

Damit die Rohre und Kabel auch während der Montage an Ort und Stelle bleiben, hilft ein kleines Hölzchen.

Sichern des Kabalkanal Inhaltes

Durchführung Absaugung

Um die Absaugverrohrung nach außen zu führen (ohne einen 90° Winkel zu verwenden), brauchte ich ein Langloch, durch das mittels eines Y-Stückes das Rohr nach außen führt. Dies lässt sich sehr einfach mit dem Kreisschneider vorbereiten. Das zweite Loch aber gaaaanz langsam einsenken.

Schneiden des Langloch mit dem Kreisschneider

Mit einer Raspel wird das restliche Material abgenommen.

Fertigstellen des Langloches

Nun konnte ich problemlos das Rohr durchführen und das Blastgate mit einem 45° Winkel anbringen.

Blastgate

Steckdosen

Wie oben schon erwähnt, 7cm Innenmaß sind zu wenig für Rohr und Steckdosen. Also habe ich aus der Not eine Tugend gemacht und für die Steckdosen Vorsatzbretter gefertigt, die nochmal 16mm mehr Platz bringen. Diese sind angeleimt und die Schrauben für die Steckdosen sind so lang, dass sie die Bretter gleich mit sichern (nicht notwendig, aber erspart das lästige rumgerutsche durch den Leim).

Vorsatzbretter für die Steckdosen

Ich habe hier die Holzer Einbausteckdosen * verwendet, die eigentlich nur in den Einbau in Geräteschränke “zulässig” sind. Wer hier sicher gehen will, lässt entweder den gesamten Kabelkanal mit Brandschutzimprägnierung * ein. oder verwendet Unterputzsteckdosen zusammen mit einer Hohlraumdose (was eine höhere Einbautiefe erfordert). Zweiterer Weg ist dann auch die wirklich “offiziell” zugelassene Lösung. Wer nach einer solchen sucht, sollte allerdings von einem Holz-basierten Kabelkanal komplett absehen.

Ebenfalls praktisch sind die verschiedenen Farben der Einbausteckdosen. Diese kennzeichnen die unterschiedlichen Stromkreise die in der Werkstatt zur Verfügung stehen.

Stromkreise über verschieden-farbige Steckdosen

Beleuchtung

Ja ich weiß, ist eine Spielerei. Ich habe unter den gesamten Kabelkanal noch einen wasserdichten (und somit auch staubdichten) LED Streifen gezogen.

LED Streifen

Dieser LED Streifen hat (neben der Tatsache das es echt cool ausschaut) aber auch noch einen ganz praktischen Grund: Die Stromkreise in meiner Werkstatt hängen alle an einem Schütz, über das ich beim verlassen der Werkstatt alles stromlos schalten kann. Der LED Streifen zeigt mir nun ohne größeren Stromverbrauch immer an, ob in der Werkstatt noch Strom anliegt oder nicht.

Beleuchtung in Aktion

Anschluß an die Absauganlage

Der Anschluß an die Absauganlage ist denkbar einfach. Es gibt flexible HT-Schläuche die hier perfekt zum Einsatz kommen können.

Anschluß über flexiblen HT-Schlauch

Fazit

Ein Kabelkanal aus Holz ist schnell gebaut, schafft zusätzliche Ablagefläche (ob das gut ist, ist allerdings noch offen 😉 ) und schafft alle Leitungen dahin wo sie gebraucht werden. Die Kosten sind wirklich übersichtlich und der Aufwand überschaubar.

3 Gedanken zu „Absaugverrohrung und Stromverteilung“

  1. Hi Dave, ich wüsste gerne ob du das MDF noch lackiert hast und ob du insgesamt zufrieden bist mit deiner Konstruktion? Ich habe aktuell Feste Schränke in meiner Werkstatt, bin aber dabei alles mobil zu machen sodass dein Konstrukt für mich interessant zu sein schein, da ich dann die jeweiligen Geräte an den entsprechenden Ausgang der Absauganlage fahren kann.

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  2. Hi Alex, nein bisher habe ich das MDF noch nicht lackiert. Ich würde schon gerne, aber irgendwie drängen sich wichtigere Projekte immer. Ansonsten bin ich total zufrieden damit und frage mich wie ich vorher ohne leben könnte. Ich geniesse das förmlich überall eine Steckdose zu haben oder den Staubsaugerschlauch anstecken zu können. Und überall Ablage zu haben ist durchaus auch sehr wertvoll (auch wenn das verführt alles ständig rumliegen zu lassen.)

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