Drechselbank

Die folgende Artikelserie behandelt den Bau meiner Drechselbank. Es gibt viele Youtube Videos die dass Thema behandeln, ich habe allerdings beim Bau auch viele Stolperfallen festgestellt. Ich werde mir hier Mühe geben, euch eine Super-Detaillierte Anleitung zu liefern und euch genau durch den Bau der Drechselbank führt. Ihr findet unten alle Links zum Thema Drechselbank aufgelistet.

Warum

Warum sollte man selber eine Drechselbank bauen. Nun ja, dafür gibt es durchaus viele Gründe:

  • Der Weg ist das Ziel. So etwas zu bauen ist wahnsinnig lehrreich und macht ganz nebenbei auch jede Menge Spaß.
  • Je nachdem was Ihr mit der Drechselbank vorhabt, könnt Ihr jede Menge Geld sparen. Eine gute Drechselbank kostet gerne schon mal ein paar hundert Euro, hier kommen ca. 90€ plus Kleinmaterialen auf. Eine vergleichbare Kauf-Drechselbank ist definitiv schlechter.
  • Und der wichtigste Grund: WEIL! 😉

Kosten

Insgesamt müsst Ihr ca. 90-120€ investieren + Kleinmaterialien (Kleber, Schrauben, etc). Bei der Summe habe ich mal die Drechselwerkzeuge außen vor gelassen. Da selbst die günstigsten Modelle teurer sind (und diese schon einige Macken wie heißlaufende Motoren haben), lohnt sich der Eigenbau durchaus. Natürlich müsst Ihr immer für euch schauen, was Ihr mit dem Gerät am Ende vorhabt. Hier die einzelnen Posten:

  • Holz (Restholz): 10-20€
  • Gewindestangen und Muttern: ~30€
  • Motor: ~25€-40€ bei eBay
  • Keilriemen: 10€
  • 2 Kugellager: 12€
  • Wichtigste Drechslerwerkzeuge: 30€

Sicherheit

Ich will hier aber auch noch mal auf einen wichtigen Punkt hinweisen: Ihr versetzt hier ein stabiles Werkstück in Rotation mit mehreren tausend Umdrehungen pro Minute. Die Umdrehung verläuft in eure Richtung. Zudem wird hier mit mind. 230V Strom gearbeitet, um den Motor zu betreiben. Bitte seid euch bewußt, dass beim Bau eurer Drechselbank erhebliche Verletzungsgefahr besteht wenn Ihr nicht genau wißt was Ihr da tut.

Daher hier nun ein paar wichtige Hinweise, die ich auch noch mal in den Artikeln an passender Stelle anbringen werde.

  • Nehmt für die elektrischen Komponenten einen Fachmann hinzu, der mindestens am Ende noch einmal “drüberschaut”.
  • Nutzt Schutzkleidung. Eine Drechselschürze und ein Visier empfehle ich euch dringend. Mindestens aber eine Schutzbrille solltet Ihr immer tragen, da gehen ziemlich viel Späne ab.
  • Wenn irgendwie möglich nutzt eine Absaugung.
  • Reinigt das Umfeld rund um euren Arbeitsplatz regelmäßig.
  • Stellt euch seitwärts des Werkstücks beim anschalten der Drechselbank, so dass euch das Werkstück nicht treffen kann, sollte es mal den Abflug machen.

Die Artikel

Teil 1 – Intro und Bau des Reitstocks

Teil 2 – Bau des Spindelstocks

Teil 3 – Die Werkzeugauflage

Teil 4 – Die Montage des Motors

Fazit nach 2 Jahren

Mittlerweile existiert die Drechselbank nicht mehr. Dies hatte vor allem 3 Gründe:

  1. Ganz ungefährlich ist das ganze nicht. grade die Spannvorrichtung hält ggf. das Werkstück nicht sicher und es kann passieren dass euch das Teil entgegen kommt. Die Ursache dafür ist meiner Meinung nach im Punkt 2 begründet:
    1. Der Einsatz von MDF ist dauerhaft nicht zu empfehlen. Im Prinzip hat das gut funktioniert aber über die Zeit sind die Lager im Material ausgeschlagen. Besser wäre hier die Verwendung von Hartholz gewesen.
    2. Für mich war diese Selbstbaulösung von vorneherein ein Experiment um rauszufinden ob mir das drechseln liegt und ich mich näher damit beschäftigen will. Ganz klar lässt sich dies nun mit “Ja” beantworten und ich spare nun auf eine professionellere Lösung (bzw. schaffe erstmal Platz in der Werkstatt 😉 ).

Ich habe lange überlegt ob ich die Artikelreihe rausnehme, habe mich aber bewusst dagegen entschieden. Zum einen funktioniert der grundsätzliche Aufbau der Drechselbank trotzdem wunderbar, zum anderen sind auch diese Hinweise (funktioniert, ist ggf. gefährlich, nehmt bitte Hartholz) durchaus interessant für Leute die eine Drechselbank bauen wollen.

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