Wieder einmal war Mutertag und eine kreative Idee musste her. Bei Bellydeluxe.de bin ich auf ein 3D-Handabdruckset für Geschwisterkinder gestossen. Einfach nur einen Handabdruck zu machen, war uns aber zu langweilig, also war relativ schnell die Idee geboren, das ganze mit Holz und Licht zu kombinieren und und eine Kinderhändelampe zu schaffen.
Vorarbeiten/ Handabdruck nehmen
Hält man sich ganz exakt an die beiliegende Anleitung, kann bei dem Handabdruck nichts schiefgehen, daher habe ich dies auch nicht im Detail hier dokumentiert. Es wird erst die Alginat-Mischung im beiliegenden Eimer angerührt, dann halten die Kinder max. 5 Minuten Ihre Hände ruhig in die Mischung. Nachdem die Hände vorsichtig rausgezogen wurden, wird die Negativform mit Steinmasse ausgegossen und nach einigen Stunden Durchhärtezeit ist der Abdruck auch schon fertig. In unserem Fall (Kinderhände von 6- und 11 Jahren) war noch einiges an Steinmasse übrig, was wir später verarbeitet haben.
Der Plan war, die Hände von unten indirekt zu beleuchten. Dafür habe ich einen möglichst kurzen LED-Streifen (1m) bestellt. Zudem ist noch ein bisschen Holz je nach persönlichen Geschmack notwendig. Insgesamt fallen ca. 50€ an Unkosten an.
Den Sockel bauen
Ich hatte noch einige 1cm dicke Leisten übrig, die ich mir aus den Eichenbohlen geschnitten habe, die ich für die ZLH150 Truhe verwendet habe. Hier habe ich 16x8cm Leisten ausgeschnitten und auf Gehrung geschnitten. Dazu passend habe ich noch einen Boden gefertigt.
Die 5 Teile habe ich mit Hilfe von Klebeband zu einer Kiste zusammegeleimt und über Nacht trocknen lassen. Eigentlich dachte ich, dass bei der kleinen Kiste und den recht großen Leimflächen keine zusätzlichen Dübel notwendig sind. Dazu mehr später. Wer eine Flachdübelfräse hat, sollte die an dieser Stelle auf jeden Fall verwenden.
Nach dem leimen und mind. 12 Stunden Trockungszeit bin ich daran gegangen, die Hände in dem Fuß zu positionieren. Ich empfehle hier auf jeden Fall, schon mal die Kiste vorher zu schleifen und bearbeiten, das macht das Handling deutlich leichter, hier bin ich in der Reihenfolge etwas falsch vorgegangen. Vor allem weil man ja hier sieht, dass meine TKS falsch eingestellt war und das Holz relativ stark an den Schnittstellen verbrannt ist und somit viel Schleifarbeit notwendig war.
Fixieren der Hände im Sockel
Nachdem wir die Kiste derKinderhändelampe fertig verleimt haben, muss die Positionierung der Elemente definiert werden. Die Höhe der Hände haben wir durch kleine Hölzer definiert, die untergelegt und mit dem Boden verschraubt wurden.
Sind alle Elemente korrekt positioniert, müssen alle Lücken im Gehäuse geschlossen werden. Dafür kann irgendein Acryl/Silikon verwendet werden.
Ist das Silikon fest, können die Hände eingesetzt werden und die Kiste mit der restlichen Steinmasse aus dem 3D Handabdruckset ausgegossen werden. Ich habe so weit eingegossen, dass die Oberkante noch genug Platz zum einkleben des LED Streifen läßt.
Die Katastrophe
Was nun passiert war ziemlich eindrucksvoll. Die Steinmasse wirkt nämlich mit 3 Effekten gleichzeitig auf das Holz:
- Die Steinmasse ist feucht und gibt Feuchtigkeit an das Holz ab
- Sie erwärmt sich deutlich bei aushärten
- Die Masse dehnt sich aus
Alle drei Eigenschaften sorgen dafür, dass man 1-2 Tage später eine relativ unangenehme Überraschung vorfindet.
Die Ecken gehen alle auf. Ich habe versucht dem mit einem Leim/Holzstaub Spachtel entgegen zu wirken, aber es war schon offensichtlich das das wohl nichts bringen wird. Also musste ich hier aus der Not eine Tugend machen. Beim “Drechselholz Laschinger” lasse ich mir immer wieder mal ein Holz-Überraschungspaket zukommen. Das kann ich jedem nur empfehlen, grade für solche Reperaturen ist es immer gut, ein paar schöne Hölzer parat zu haben.
Die Ecken habe ich nun mit der TKS im 45° Winkel einmal ungefähr zur Hälfte abgeschnitten.
Die gleichen Ecken habe ich aus einem Drechselholzstück aus gestockter Buche heraugeschnitten und mit ordentlich Zwingkraft auf die Ecken der Kinderhändelampe geleimt.
Nun hieß es wieder Geduld. Wir hatten zwar früh genug angefangen, aber der Zeitpuffer bis zum Muttertag schwand langsam dahin. Einen Tag später zeigte sich aber, das die Ecken super angeleimt waren und nun an die Form der Kiste angeschliffen werden konnten.
Ich wollte keine Füße unter der Kinderhändelampe, maximal dünne Filzgleiter. Ich finde es schaut aber schick aus, wenn die Kanten dann schön abgerundet sind. Also bin ich alle Kanten mit einem Abrundfräser abgegangen.
Als nächster Schritt wurde der LED Streifen eingeklebt. An einer unauffälligen Stelle haben wir eine kleine Nut ausgestemmt, damit das Kabel herausgeführt werden kann.
Ist das LED-Band eingeklebt, muss dies noch schön versteckt werden. Ich habe aus einem Baumkanten-Brett kleine Leisten herausgeschnitten und einen Winkel angesägt. Da keines der Bretter abgerichtet wurde, konnte ich hier nicht einfach von 45° Winkeln ausgehen, sondern habe mich Stück für Stück um die Kinderhändelampe herumgearbeitet und jedes Stück einzeln eingepasst.
Nach einem letzten Ölaufstrich (Ich verwende ganz gerne das Möbelöl von IKEA) ist die Lampe fertig zum testen & verpacken.
Fazit
Das Ergebnis hat meine Erwartungen deutlich übertroffen. Einige kleine Stellen an der Handskulptur habe ich noch vorsichtig mit dem Teppichmesser nachgearbeitet (Hier in dem Bild sieht man ein paar kleine Unebenheiten am kleinen Finger). Ich hatte ziemlich Angst, dass das Holz noch weiter geht, aber zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Artikels ist mittlerweile ein Monat vergangen und bisher sieht alles sehr gut aus. Die Kinderhändelampe hat nun Ihren Platz im Wohnzimmer gefunden und Mama hat sich gefreut. Nebenbei hatten die Kinder Spaß beim basteln.