Nun folgt der zweite Teil der Beschreibung meines Bachlauf aus Beton im Garten. Den ersten Teil findet ihr hier, da geht es um die Planung, Vorbereitung, Materialien und das anmischen des Betons.
Einleitung
Ich wollte in meinem Bachlauf aufgrund des hohen Gefälles in mehrere Sektionen unterteilen. Diese habe ich mit “Mauern” aus Beton und Steinen als erstes voneinander getrennt. Das hat den Vorteil, dass nicht mehr das gesamte Bachbett in einem Stück gegossen werden muss, sondern man kann Sektion für Sektion in Ruhe gestalten. Bei mir ist dies ein oberer Teich, ein unterer Teich und drei kleine Becken dazwischen. Außerdem entstehen dadurch kleine Wasserfälle, was das Plätscher-Geräusch im Garten noch mal etwas lauter gestaltet.
Das obere Becken des Bachlauf aus Beton
Als erstes war mal Schaufelarbeit angesagt. Ich habe mir eine Stelle auf dem Grundstück gesucht wo ich das Material lagern kann und dort alles abgelegt. Da bei mir Frotschutz- (Wand-) Kies unter der Grasnarbe liegt, habe ich erstmal nur den oberen Abschnitt ausgeräumt. Den Kies der weiter unten drinnen liegt, habe ich dann gleich zum Anrühren des Beton verwendet. Wie schon im vorigen Artikel beschrieben, wird der Beton mit einem Kies mit hohen Sandanteil schön cremig und lässt sich super modellieren. Hier seht Ihr den Bereich für den oberen Teich. Der Ahorn soll als “Insel” stehen bleiben, daher blieb auch die Erde und das Blech erstmal in der Mitte stehen. Das hintere Ende grenzt direkt an die Hauswand. Hier wurde der Kies relativ tief weggebuddelt und eine Styroporplatte eingelassen. Diese hat die Funktion, den Beton des Bachlaufs von der Hauswand zu entkoppeln (Hier leider noch nicht auf dem Bild).
Die Trennmauern zwischen den Becken
Um die Mauern die die einzelnen Bachlauf-Becken trennen, auf eine vernünftige Grundlage zu stellen, habe ich an den Stellen erstmal 20cm tiefer gegraben, diesen mit Beton vollgekippt und mit einem Kantholz verdichtet. Dann habe ich angefangen, die Mauer mit Steinen hochzuziehen. Ihr braucht hier keinen Extra Mörtel, nehmt einfach ganz normal den angerührten Beton her. Der verklebt die Steine super.
Jetzt könnt Ihr die Mauer hochziehen. Das geht ziemlich flott, nach einer halben Stunden steht das erste Ergebnis. Eins meiner Ziele war ja eine vernünftige Mähkante zum Rasen zu erhalten. Da diese Mauern deutlich vor den Bachbett gesetzt wurden, habe ich hier gleich die Rasenkantsteine eingesetzt. Das habe ich dann bei jeder weiteren Trenn-Mauer ebenfalls gemacht. Der Nachteil ist, man muss in den dazwischen liegenden Bereichen die Steine mit der Flex zuschneiden und einpassen.
Verputzen der Zwischennmauern
Bei dem “verputzen” der Wände zeigt sich dann, ob der Beton richtig angemischt ist. Nehmt eine Kelle voll Beton und schleudert den mit schmackes aus dem Handgelenk an die Wand. Hat der Beton die richtige Konsistenz, bleibt der wunderbar haften und Ihr könnt den Glattschmieren.
Ganz wichtig: Der Beton spritzt ewig weit. Kontrolliert regelmäßig die Umgebung und spritzt Betonflecken mit nem Wasserschlauch zeitnah ab. So lange der nicht ausgehärtet ist, lässt der sich wunderbar abschwaschen. Danach eher nicht.
Sicher hat man ab und wann mal größere Steine im Beton die beim verschmieren stören. Rauspopeln, in irgendeine Stelle am Boden des Bachlauf eindrücken und weiter gehts.
Ist der Damm vollständig zugeschmiert, werden nun Bahnen aus dem Armierungsgewebe ausgeschnitten und an den noch feuchten Beton “angeklebt”. Es ist wichtig, dass der Beton noch feucht ist. Es ist allerdings kein Problem, den Beton noch mal nachträglich anzufeuchten. Durch die Feuchtigkeit wird das eigentlich etwas starre Gewebe schön geschmeidig und lässt sich wunderbar an die Form anpassen.
Nun schmiert Ihr die nächste Schicht auf. Bei den Dämmen habe ich nur 2 Schichten Beton verwendet. Bei der Dicke sollte das locker wasserfest sein. Und wenn nicht? Naja, dann läufts ins nächste Becken, wo es ohnehin hin soll (Aber ich habe den Bachlauf ja schon ne Weile in Betrieb, es ist dicht 😉 ).
Ganz am Ende wird nochmal die Position des Randsteins kontrolliert. Bei den ersten Steinen habe ich die Randsteine noch mit einer Wasserwaage zumindestens seitlich ausgerichtet. Aber ganz ehrlich, der Bauchlauf geht mal links in die Kurve, mal rechts und hat ohnehin ein Gefälle. Es macht in diesem Fall tatsächlich viel mehr Sinn, die Steine mit gesunden Augenmaß (ab und zu mal von weitem schauen) auszurichten.
Ausbetonieren des oberen Becken
Nun habe ich dem obere Becken die finale Form gegeben und am Boden sowie an den Wänden soweit hoch wie es ging, den Beton eingeschmiert. Dann wird gleich eine Schicht Armierungsgewebe eingelegt.
Je nach Temperatur wird jetzt ein kleines bisschen gewartet bis der Beton leicht angesetzt ist. Ich hatte knapp 30°, konnte also gleich weitermachen mit der nächsten Schicht. Diese zeigt Ihr wieder ein Stück höher. Dann kommt wieder Gewebe und abschließend die dritte Schicht, die im oberen Teil freilich die zweite Schicht darstellt. Da braucht Ihr dann noch mal Gewebe und Beton. Wem das jetzt zu kompliziert ist: Einfach machen, wenn man davor sitzt, wird es einem schon klar. By the way: Wenn Ihr so hohe Temperaturen habt wie es bei mir der Fall war, legt euch gleich einen Schlauch mit einer feinen Düse zurecht und haltet den Beton schon feucht. Dieses “Feuchthalten” solltet Ihr bei hohen Temperaturen durchziehen bis die Sonne untergeht, ansosten reißt euch der Beton. Also nix mit weggehen, an dem Abend zum Wohle eures Bachlauf.
Ganz wichtig: Auf keinen Fall vergessen, jetzt den Schlauch mit einzulegen. Da ich grade keine Lust hatte, den ganzen Graben auszuheben, habe ich erstmal nur einen Meter weit einen Graben mit Spatentiefe ausgehoben und den Schlauch dort verbuddelt.
Ihr seht hier außerdem, dass ich die Oberkante am Rasen noch nicht ausbetoniert habe. Ich bin mit der Oberkanten bewußt gut 5cm unterhalb der Unterkante der Randsteine geblieben, da ich die Randsteine erst am Ende an einem Stück setzen wollte.
Risse ausgleichen im Beton
Machmal lassen sich übrigens die Risse im Beton trotz Feuchtigkeit nicht vermeiden. In dem oberen Bild sieht man das sehr schön. Sollte euch so etwas passieren, macht euch nicht verrückt. Macht den Beton noch mal schön feucht und reibt fest mit einem Gummihandschuh drüber. Dann zieht die Masse schön in die Ritzen und verschließt diese.
Ausgestalten des weiteren Bachlauf aus Beton
Danach geht es weiter mit den Ausheben des nächsten Bachlauf Teiles. Ich habe mir einen große Kübel bereitgestellt und den Kies da reingeschmissen um ihn für die nächste Ladung Beton gleich wieder zu verwenden.
Das Spiel wiederholt sich nun wie zuvor:
- Fundament für die Mauer ausheben
- Fundament setzen
- Mauer bauen
- Bachlauf segment in 3 Schichten ausbetonieren
Wenn sich das Armierungsgewebe allzu arg streubt, haut ein paar Kellen Beton mit Schwung oben auf. Diese Betonhäufchen drücken dass dann schön am Untergrund des Bachlauf an.
Randsteine
Sind nun alle Becken ausbetoniert und ausgehärtet, geht es an die Randsteine. Wie schon zuvor beschrieben, habe ich die Seitenwände zur Rasenfläche noch nicht ganz hoch gezogen. Das erfolgt in diesem Schritt. Ich habe den Rasen nun schön ordentlich abgestochen und eine 3-5 cm Schicht Beton aufgelegt und richtig schön auf die Seitenwand im Bachlauf aufgeschmiert. Dann werden die Pfastersteine aufgesetzt.
In dem obigen Bild seht Ihr daher auch, dass ich die Dämme zwischen den Becken noch mal höher gezogen habe, da mir das Volumen in den einzelnen Becken noch zu gering war. Um das zu erreichen habe ich einfach Beton oben aufmodeliert. Ich war selbst ein wenig skeptisch ob das gut klappt, hält aber bombenfest (Sollte sich das im Laufe der Jahre ändern, aktualisiere ich diesen Blogeintrag).
Wie immer hoffe ich, dass euch der Artikel gefallen hat und Nachahmer findet. Es wird noch ein dritter Teil folgen, der das Projekt “Bachlauf” abschliessen wird. Ein weiterer Tipp: Während des schreibens dieses Artikels habe ich übrigens die Facebook Gruppe “Garten, Haus und Teich” gefunden. Hier gibt es auch wunderschöne Beispiele für Bachläufe.
Wow was eine Arbeit, super geworden.