Seit 13 Jahren habe ich in einem Wasserbett geschlafen. Von einem mal aufs andere hatten aber sowohl meine Frau als auch ich massive Rückenschmerzen. Irgendwann nach einem Urlaub mit normalen Matratzen wo alles gut war stand die Entscheidung, dass neue Matratzen her mussten. Das ehemalige Wasserbetten-Untergestell sollte bleiben. Nach einiger Recherche bin ich auf das Stiftung Warentest Tutorial gekommen in der empfohlen wird, sein Lattenrost selber zu bauen. Zudem hatte ich auf dem Dachboden noch einige Schalungsbretter rumliegen, mit denen ich eigentlich den Boden in meinem Dachboden bauen wollte. Da der Dachboden aber warten kann, jetzt also ein DIY Lattenrost.
Lattenrost selbstgemacht vs gekauft
Ich persönlich glaube nicht, dass ein Lattenrost mit 7 verschiedenen Zonen, elektrischer Höhenverstellung und speziellen besonders aromatischen Hölzern irgendetwas bringt, außer dass man sehr viel Geld dafür lassen kann. Es ist natürlich durchaus möglich, dass ich in einiger Zeit feststelle, dass ich so etwas unbedingt brauche. Was ich sagen will: Dieser Artikel beschreibt einfach nur, wie man den Lattenrost baut. Ob dass nun das richtige für jeden persönlich ist, kann nur jeder für sich selber entscheiden.
Die Planung
Die Schalungsbretter sind 10cm breit, die Lattenroste haben eine Größe von 190x90cm. Das ergibt zwischen den einzelnen Brettern eine Lücke von 6cm bei 12 Leisten wenn man unten und oben 2 cm Luft lässt. Die optimale Breite liegt zwischen 5 und 6,5cm damit die Matratze nicht durchhängt und zudem genug Luft bekommt. Insgesamt bin ich für alle Hölzer auf ca. 30-40€ für ein DIY Lattenrost gekommen. Ein bisschen teurer wird es, wenn man fertig gehobeltes Material nimmt, aber hey, wo bleibt da der Spaß ;-).
Das ganze Projekt ist in einigen Stunden und ohne großes Werkzeug umsetzbar, daher werde ich versuchen im folgeden mit möglichst wenig Text auszukommen.
Als erstes wird der Rahmen gebaut. Ich habe mich entschieden die Rahmenleisten mit einer Überblattung zu bauen. Hier wird als erstes eine Seite eingesägt…
…und anschließend mit dem Stechbeitel das zu entfernende Material abgenommen.
Hier muss man etwas geduldig sein. Nimmt man zu viel auf einmal ab, wird es auch gerne mal schnell zu tief. Klar kann man auch alternativ die Seite einsäge, aufgrund der beengten Bedingungen in meiner Werkstatt war es mit dem Stechbeitel einfacher.
Anschließend noch ganz kurz schleifen und schon ist die Überblattung fertig.
Beim verleimen des DIY Lattenrost ist darauf zu achten, dass der rechte Winkel eingehalten wird.
Wenn man möchte, können die Überblattungen noch mit einem Holzdübel gesichert werden. Ich habe das so gemacht, allerdings hielt der Rahmen auch schon nach dem einfachen Verleimen bombenfest.
Sowohl den Rahmen, als auch die Schalungsbretter habe ich noch einmal geschliffen und die Kanten mit einer Fase versehen. Zum einen, damit die Matratze nicht beschädigt wird, zum anderen will ich beim Transport natürlich keine Spreissel einziehen.
Ich habe außerdem die Latten nicht fest mit dem Gestell verbunden, sondern einen Holzdübel in das Gestell mit Leim eingelassen und die Latten nur lose aufgelegt. Somit lassen sich eventuell gebrochene Latten relativ einfach austauschen.
Zudem ist es hlfreich sich 2 Klötze mit der Breite der Lücke zuzuschneiden, dann kann das jeweils nächste Brett immer wiederholgenau montiert werden.
Fazit für den DIY Lattenrost
Wir schlafen jetzt seit 2 Wochen auf dem DIY Lattenrost. Ich hatte Anfangs etwas bedenken, ob da vielleicht etwas knarzt (grade wegen der losen Verbindung der Latten), aber bisher ist da nichts aufgetreten. Das Liegegefühl ist ebenfalls einwandfrei. Ich denke der Schritt war eine super Entscheidung. Sollte sich etwas anderes ergeben, aktualisiere ich natürlich diesen Artikel. Ansonsten, kann ich den Selbstbau eines Lattenrostes bisher super weiterempfehlen. Man spart einges an Geld, der Lattenrost ist sehr schnell gebaut und Spaß macht es obendrein.
Die handwerkliche Leistung sieht wirklich sauber aus – allerdings wird der Sinn des Lattenrosts etwas ad absurdum geführt, denn eigentlich soll durch die Konstruktion eine Belüftung der Matratze von unten ermöglicht werden. Auf den Fotos sieht’s so aus, als wenn das Rost direkt auf einer Holzplatte aufliegt: Somit ist keine Zirkulation gegeben & der Schimmel freut sich.
Neu tut es nicht. Der Lattenrost ist ja von 2 Balken gestützt. Diese liegen auf dem Brett auf. Es kommt also von allen Seiten Luft unter den Lattenrost.
Tolle Inspiration für einen Nachbau, vor allen Dingen neu überdenkt. Ich habe das genauso nachgebaut, nur mit Lattenabständen von 3 cm, da mir der Hersteller der Matratze dies max. empfohlen hat. So kam ich auf 18 Latten für einen Rahmen. Ansonsten ist der Rahmen absolut stabil.
Sehr cool, das freut mich…
Sieht gut aus.
Rutscht die Matratze nicht hin und her?
Sieht sehr bündig aus auf dem Foto.
Gruß
Adrian
Ne das täuscht. Da sind ca. 2 cm Überstand, was ausreicht, damit die Matratze an Ort und Stelle bleibt. Ich bin auf jeden Fall noch nicht am Boden aufgewacht 😉
Hallo,
danke für die Anleitung! Ich finde die Idee wirklich toll! Wie sieht es im Langzeittest aus und gibt es auch Variationen mit Verstellbarkeit o.Ä.?
Viele Grüße 🙂
Hi,
vielen Dank für das Lob. Wir verwenden diese Lattenroste nun seit 2 Jahren und können weiterhin nur gutes berichten und unterstreiche auch die Aussage, dass (für uns) diese normale starre Konstruktion auch ausreichend ist. Daher habe ich auch nicht weiter über Verstellbarkeit u.ä. nachgedacht.
Gruss Dave
Hallo, ich habe mir auch so einen Rost gebaut. Nach 1-2 Jahren knarzt es aber ziemlich bei jeder Bewegung. Ich überlege, die Latten zu verschrauben. Hat jemand das gleiche Problem und schon gelöst?