Bei der Planung unseres Hauses, haben wir uns bei dem Durchlass für den Deckenlampe etwas verplant, so dass ca. 1 Meter Kabelkanal notwendig war, um die Lampe anzuschliessen. Ärgerlich grade in einem neuen Haus. Da die Tapezierarbeiten auch schon abgeschlossen waren, muss das Neuverlegen des Kabel in die Decke nun auch warten bis zur ersten Renovierung. Nach 2 Jahren Plastik-Kabelkanals hats mir nun endgültig gereicht und eine andere Lösung musste her. Da die Lame und der Tisch aus Holz sind liegt es nahe, das Holzthema auch bei der Decke weiter zu führen. Außerdem hat mir beim Bau der Schatztruhe die Optik des flammens sehr zugesagt.
Planung
Leider ist die Lampe auch noch seitwärts versetzt, also musste das Kabel nicht nur grade zur Lampe sondern auch noch mit rechtem Winkel gesetzt werden. Hilfreich ist hier eine Laserwasserwaage die einfach unterhalb auf dem Tisch platziert werden.
Die vorhandenen Löcher wurden mit Knetmasse-Dichtmittel verschlossen, die ich sehr empfehlen kann. Allerdings solltet Ihr die auf keinen Fall im Baumarkt kaufen, die verlangen echt Wucherpreise. Entweder Angebote beim einem für Werkstattzubehör bekannten Discounter abwarten, oder aber Online bestellen.
Anfertigen der Holzelemente
Als Material für den Kabelkanal wurden ganz normale Dachlatten verwendet. Der 90° Winkel wird mit zwei 45° Schnitten an den zwei aufeinanderstoßenden Balkenenden hergestellt.
Mit der Oberfräse und einem 8mm Nutfräser wird nun über die gesamte Länge beider Balken eine Nut mittig eingelassen. Um das Kabel nicht zu sehr abzuknicken, wird die innere Ecke mit dem Stechbeitel etwas abgerundet.
Der Kabelauslass in dem die Klemmen der Kabelverbindung muss aus Brandschutzgründen in einer Kunststoffdose verbleiben. Aber es spricht natürlich nichts dagegen, diese ganze Dose zu verpacken. Aus diesem Grund habe ich kurze Balkenstücke quer zueinander verleimt, so dass das entstehende Holzstück etwas größer ist, als die Kunststoffdose.
Mit einem Lochbohrer wird nun ein Holraum geschaffen und mit einem Stechbeitel sauber ausgearbeitet.
Sind alle Holzteile gefertigt, werden diese abgeflammt und mit einer Stahlbürste abgebürstet. mit Hilfe der Stahlbürste lässt sich wunderbar die Helligkeit des Holzes bestimmen. Es wird immer als erstes ganz dunkel abgeflammt und durch bürsten wieder so aufgehellt, bis der gewünschte Farbton erreicht ist. Im Anschluß wird alles mit Leinöl-Firnis eingelassen, damit ist sichergestellt, dass nichts mehr abfärbt und versehentlich schwarze Flecken an der Decke entstehen.
Sind die Holzteile fertig, fehlt “nur” noch die Montage. Ich habe hier einfachen Polymerklebstoff (irgendein Silikon geht auch) verwendet und mit Dachbalken von unten der passende Druck ausgeübt. Silikon bedeutet auch, dass die Tapete (und wahrscheinlich auch Putz) beim Entfernen kaputt geht, darüber sollte man sich bewusst sein.
Nach einer Nacht Trockenungszeit können die Stützbalken auch schon wieder entfernt werden.
Fazit
Ein wirklich simples Projekt mit großem Effekt. Wenn schon Kabel, dann wenigstens so auffällig, dass es auch nach Absicht aussieht. Natürlich werde ich bei der nächsten Renovierung das Kabel komplett in der Decke verschwinden lassen, aber bis dahin finde ich das allemal schöner als diese hässlichen Plastikkanäle.