Die Gestaltung von Lampen entwickelt sich langsam aber sicher zu meiner Kernkompetenz. Wenn ich so grob durchzähle, habe ich im Laufe der letzten 5 Jahre ungefähr 10 Lampen gebaut, die auch irgendwo hängen und gerne genutzt werden (so hoffe ich). Daher wird es wohl auch noch einige Einträge mehr geben, die sich um die Gestaltung von Lampen drehen. In diesem Artikel will ein Stück hohlen Baumstamm eines Apfelbaum nutzen und in einen dekorative Lampe verwandeln.
Materialien
Ich habe dieses Stück Holz geschenkt bekommen und ca. 2 Jahre gelagert. Folgende Materialien brauchst du noch:
- 2 Drechselholzrohlinge (gekauft wie immer beim Drechselholz Laschinger)
- Ein 2-adriges Stoffkabel * nebst Stecker
- Ein 230v Metall-Kipp Schalter *
Mein Ziel war es, möglichst viel der Original-Optik beizubehalten, die Rinde zu stabilisieren und die Farben noch weiter hervorzuheben.
Vorbereitung des Baumstamm
Im ersten Schritt mussten die ganzen Säge-Schrunten weg. Gute Dienste leistet hier ein möglichst kleiner Schleifer. Ich wollte ja nicht eine grade Fläche erzeugen, sondern nur die gröbsten Sägespuren entfernen.
Für die E27 Lampenfassung habe ich ein Loch an der Standbohrmaschine gebohrt. Schwierig ist hier, den richtigen Winkel zu finden. Nach einigen Versuchen habe ich mich am Ende entschieden, das Loch frei Hand und nach Augenmaß zu bohren. Oft einfach die beste Entscheidung, so auch hier.
Die Rinde habe ich rundherum mit Epoxidharz eingepinselt. Nachdem dies aber dazu führt, dass die Rinde einen glänzenden Look erhält, habe ich mich entschieden, aus der Gründen der Optik alles mit Epoxidharz zu überstreichen. Man kann davon halten was man möchte. Ich finde beide Varianten, also naturbelassen oder eben alles einstreichen, haben was für sich. Fakt ist, ohne Behandlung würde die Rinde mit der Zeit abbröckeln und man hätte immer den Dreck rund um die Lampe. Aber man schafft einen Verbundstoff aus Holz und Harz der ggf. aufs Öko-Gewissen drückt. Die Entscheidung liegt bei Dir.
Sockel
Nun muss das Stammstück auch irgendwie von alleine aufrecht stehen bleiben. Zu diesem Zweck habe ich einen Sockel aus 2 aneinander geleimten Drechselholz Rohlingen gebaut. An der Position der Lampe habe ich ein entsprechende Loch gebohrt, und ein weiteres für einen Schalter eingelassen. Die Kanten habe ich mit einem Abrundfräser bearbeitet.
Um die Kabel verschwinden zu lasen, habe ich Freihand mit der Einhand-Fräse einen kleinen Kabelkanal eingefräst. Der muss ja nicht schön aussehen, da er später von einer Bodenplatte verdeckt wird. Man sieht an den Brandspuren, ich brauche dringend neue Fräser.
Die Elektrik ist hier keine Raketenwissenschaft. Der Schalter unterbricht die Phase und das Kabel wird nach hinten herausgeführt. Das alles Kabelübergänge bestmöglich isoliert werden sollten, ist selbstredend. Auch das es in deiner eigenen Verantwortung liegt, mit Strom rumzuspielen/ die Lampe korrekt anzuschließen.
Tipp: Möchtest du nicht mit 230v rumbasteln, oder die Lampe vlt. verschenken und 100% sicher gehen, kannst du Filament Glühbirnen kaufen, die 12-24v Versorgungsspannung benötigen. In diesem Fall benötigst du noch ein zusätzliches Netzteil.
Mit Zwingen kannst du auch erst einmal die korrekte Position der ermitteln bevor du Sockel und Baumstamm mit Hilfe 2er passender Schrauben von unten zur fertigen Lampe verbindest.
Im Anchluß habe ich alle Kabel mit ordentlich Heißkleber im Kabalkanal fixiert, den Boden mit einem dünnen MDF Brett abgedeckt und 4 Füße montiert.
Zu guter Letzt habe ich den Sockel noch mit Hartwachsöl * behandelt.
Fazit
Was habe ich aus diesem Projekt gelernt: Wenn du ein Stück Holz geschenkt bekommst, lagere es ein, es kommt der Tag, ab dem du eine Idee hast was daraus werden kann. Ich persönlich mag diese Baumstamm-Lampe sehr gerne und freue mich jedes mal wenn ich sie sehe. Es ist ein Unikat mit einer wie ich finde sehr besonderen Optik welche sich sehr dekorativ in nahezu jede Wohnumgebung integriert.